L2 Reaktionen

L2 Reaktionen National

 

Marine-Luftschiff L2 – Zeppelin LZ18

 

Reaktionen aus dem Inland auf das Unglück des Marine-Luftschiff L2 (Zeppelin LZ 18):

 

Beileidstelegramme des Kaisers und der Kaiserin an das Reichsmarineamt:

Bonn. 17.10.1913

“Wieder hat ein schwerer Schicksalsschlag meine Marine getroffen. Das Luftschiff “L2” ist einer Explosion zum Opfer gefallen und fast 30 brave Männer, darunter die berufendsten Förderer der neuen Waffe, haben dabei ihr Leben lassen müssen. Ihr Tod im Dienste des Vaterlandes sichert ihnen bei mir und dem ganzen deutschen Volke ein ehrendes Gedenken.

Ihren Angehörigen ist unser allerherzlichstes Beileid gewiß. Aber die Trauer über das Geschehene wird, davon bin ich überzeugt, nur zu erneuten Anstrengungen anspornen, die so wichtige Luftschiffwaffe zu einem zuverlässigen Kriegsmittel zu entwickeln. Wilhelm I.R.”

Potsdam. Neues Palais.

“Bin tief erschüttert von dem erneuten Unglück, das unsere Marine durch den Unfall des Marineluftschiffes “L 2” erlitten hat. Gott tröste die armen Hinterbliebenen. Würde Ihnen dankbar sein für nähere Nachrichten. Viktoria.”

Berlin 17.10.1913

Der Reichskanzler richtete an Großadmiral von Tirpitz folgendes Telegramm:

“Tieferschüttert durch die Trauernachricht vom Verluste des “L 2″ spreche ich Euer Exzellenz und der Kaiserlichen Marine meine herzlichste Teilnahme aus. Eure Exzellenz bitte ich gleichzeitig, auch den Hinterbliebenen der Besatzung, die im Dienste des Reiches einen ehrenvollen Soldatentod fand, den Ausdruck meines Beileids übermitteln zu wollen. (gez.) Bethmann Hollweg.”

Das Telegramm des Grafen Zeppelin:

“Wer könnte mehr ergriffen sein und tiefer mit der Marine trauern als ich.”

 

Berlin. 18.10.1913

Weitere Telegramme an den Staatssekretär Großadmiral v. Tirpitz:

Die Kaiserin:

“Tief erschüttert durch die Nachricht von dem neuen schweren Unglück, das die Marine betroffen hat, bitte ich Sie, den Hinterbliebenen der tapferen Männer, die in treuer Pflichterfüllung den Tod fanden, Meine herzlichste und wärmste Teilnahme auszusprechen. Gott tröste die Hinterbliebenen in ihrem großen Schmerz. Auguste Viktoria.”

Der Kronprinz:

“Spreche Euerer Exzellenz mein tiefgefühltes Beileid aus zu dem erneuten erschütternden Verlust, der unsere Marine betroffen hat.”

Der Großherzog von Oldenburg:

“Empfangen Euere Exzellenz meine allerherzlichste Teilnahme an dem schweren Unglück, das die Marine betroffen hat. Friedrich August.”

Der Senat von Bremen an den Kaiser:

“Tief erschüttert durch die Zerstörung des Marineluftschiffes “L 2”, der auch die brave Besatzung zum Opfer gefallen ist, spricht Eurer Majestät der Senat ehrerbietigst seine tiefempfundene Teilnahme zu dem schweren Verluste aus, der Eure Majestät und die kaiserliche Marine betroffen hat.”

Gleichzeitig hat der Senat auch dem Staatssekretär des Reichsmarineamtes sein Beileid drahtlich ausgesprochen.

 

Frankfurt a.M., 17.10.1913

Die Leitung der Deutschen Luftschiffahrt-A.-G. hat verfügt, daß zum Zeichen der Anteilnahme an der Katastrophe des Marineluftschiffes alle Fahrten mit Passagierluftschiffen der Delag am Samstag ausfallen sollen. Die Volksfahrten der “Viktoria Luise”, die aus Anlaß der Jahrhundertfeier Samstag in Frankfurt stattfinden sollten und für die sehr zahlreiche Anmeldungen vorlagen, werden auf einen der nächsten Tage verschoben. Die auf dem Frankfurter Flugplatze geplante Feier fällt gleichfalls aus. Sämtliche Luftschiffhäfen der Delag in Deutschland setzen ihre Flaggen auf Halbmast.

Die Delag hat Beileidstelegramme an den Staatssekretär Tirpitz, den Grafen Zeppelin und die Witwe des Kapitän Gluud gesandt.

 

Die “Norddeutsche Allgemeine Zeitung” schreibt zu der Luftschiffkatastrophe:

“Lebhaftes Mitgefühl mit den Opfern des Unglücks, die in treuer Pflichterfüllung im Dienste des Reichs ihr Leben haben lassen müssen, wird durch die Trauerkunde allenthalben geweckt werden. Je inniger die freudige Teilnahme unseres Volkes an den bewunderungswürdigen Errungenschaften der Luftschiffahrt ist, desto schmerzlicher werden die weitesten Kreise berührt durch so schwere Unglücksfälle, die die großartigen Fortschritte der Technik bisher nicht haben verhindern können.

In Dankbarkeit gedenkt das Land der wackeren Männer, die so plötzlich ihrer Wirksamkeit entrissen wurden.”

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