L2 Die Kommission

L2 Die Abnahme-Kommission

Bilder der Abnahme-Kommission
des Marine-Luftschiff L2 (Zeppelin LZ 18)

Zeppelin LZ 18 - Marine-Luftschiff L2 - Kommission

1. Kapitänleutnant Freyer (Kommandant “L 2”)+, 2. Baurat Neumann +,
3. Marine-Oberingenieur Busch+, 4. Kapitän Gluud+, 5. Kapitänleutnant Trenk +, 6. Korvettenkapitän Behnisch +, 7. Marine-Oberingenieur Haußmann +.

Vom Reichsmarine-Amt:

 Korvettenkapitän Behisch
Korvettenkapitän Behnisch
Korvettenkapitän Behnischder ein Alter von 43 Jahren erreicht hat, stand seit 15 Jahren im Marinedienst. Sein Patent als Korvettenkapitän datiert vom 27. März 1909. Er war zuletzt Kommandant des Kanonenboots “Panther” und wurde vor zwei Jahren ins Reichsmarineamt berufen, wo er als Dezernent für das Luftfahrwesen tätig war.  

Behnisch war der Sohn des 1911 verstorbenen Direktors der Görlitzer Maschinenbau- und Eisengießerei Aktiengesellschaft. Er besuchte das Görlitzer Gymnasium und ging dann zur Kriegsmarine. Er weilte sehr oft in Görlitz und besuchte seine auf dem Mühlberg wohnende Mutter und seine verheiratete Schwester. Die Nachricht von seinem Tode erhielten die Angehörigen in der ersten Nachmittagsstunde durch ein Telegramm aus Berlin.

 

 Baurat Neumann
Baurat Neumann
Marine-Maschinenbaumeister Otto Neumann, der am 28. Juni 1900 in die Marine eintrat, hatte den Rang eines Kapitänleutnants. Er war erst neuerdings von der Werft zu Wilhelmshaven zum Reichs-Marine-Amt kommandiert, wo ihm das Dezernat für Instandhaltung der Schiffsmaschinen und für Schiffsmaschinenbaubetrieb unterstellt war.

Seine Aufgabe bei den Probefahrten des “L 2” war es, die maschinellen Anlagen zu prüfen; vor allem die Motoren und die Funksprucheinrichtung.

  Baumeister Felix Pietzker
Baumeister Pietzker
Marine-Schiffbaumeister Felix Pietzker wurde Oktober 1908 vom Reichsmarine-Amt als Privatdozent in der Abteilung für Schiff- und Schiffmaschinenbau zugelassen. Sein Spezialfach waren die Fragen lokaler Festigkeit des Schiffkörpers. Er trat am 2. Oktober 1903 in die Marine ein und wurde am 8. Dezember 1906 dem Reichsmarineamt als Schiffsbaumeister zugewiesen.

Pietzker war in der Sektion für das Luftfahrwesen im Reichsmarine-Amt technischer Beirat. Erst in dem Oktoberheft der “Marine-Rundschau” veröffentlichte er einen überaus interessanten Artikel über die Grundlagen der Marineluftschiffahrt. Er ist auch Flugzeugführer und Flugzeugkonstrukteur gewesen und wiederholt amtlich nach Frankreich zum Studium auf Flugzeugwettbewerbe geschickt worden.

Er hinterlässt seine Gattin Frieda (geb. Knaths).

Das Buch von Marine-Schiffbaumeister Felix Pietzker,  “Festigkeit der Schiffe”, in dem er erläutert, wie sich die Festigkeit von Schiffskörpern aus dieser Zeit rechnerisch erfassen lässt, ist heute noch als Nachdruck erhältlich.

 

 

Von der Marine-Luftschiffabteilung:

 Kapitänleutnant Alexander Trenk
Kapitänleutnant Trenk
Kapitänleutnant Alexander Trenk war zuletzt Luftschiffkommandant bei der Marineluftschifferabteilung unter Korvettenkapitän Metzing. Zugleich war er Kommandant eines Torpedobootes der ersten Torpedodivision.

Trenk, der bereits der Abteilung mehrere Monate angehörte, sollte den nächsten Marineluftkreuzer nach seiner Fertigstellung unter sein Kommando nehmen.

Er trat am 2. April 1900 in die Marine ein.

 Marine-Oberingenieur Busch
Marine-Oberingenieur Busch
Besonders tragisch ist das Schicksal des Oberingenieurs Busch, der bei dem Unglück sein Leben ließ.  Oberingenieur Busch trat am 1. April 1893 in das Marine-Ingenieurkorps ein. Sein Patent datiert vom 22. März 1910. Zwei Jahre später wurde er zum Reichsmarineamt kommandiert, wo er im Dezernat für Schiffsausrüstung tätig war. Er gehörte eigentlich zu der Besatzung des Marineluftschiffes “L 1”, das bei Helgoland unterging. 

Busch sollte auch an jener Unglücksfahrt teilnehmen, er wurde aber im letzten Augenblick abkommandiert, um an der ersten großen Fahrt des “L 2” von Friedrichshafen nach Johannisthal teilzunehmen. Dadurch entging er damals dem sicheren Tode.

Busch war verheiratet und hinterläßt außer seiner Witwe zwei Söhne im Alter von zwei und vier Jahren.

 Marine-Oberingenieur Haußmann
Marine-Oberingenieur Haußmann
Der verunglückte Marine-Oberingenieur Haußmann gehörte der Marine seit dem 1. April 1898 an. Sein Patent datiert vom 22. März 1910. Zwei Jahre später wurde er zum Reichsmarineamt kommandiert, wo er im Dezernat für Schiffsausrüstung tätig war. Am 22. März 1913 wurde er der Marineluftabteilung zugeteilt. Er war unverheiratet.

Von der Zeppelin-Werft:

 Kapitän Glund
Kapitän Gluud
Kapitän Ferdinand Gluud war ein Angestellter der Luftschiffbaugesellschaft Zeppelin. Er hatte im April 1913 die Führung des “Z IV”, als die Abnahmekommission das Luftschiff besichtigte.

Frau Kapitän Gluud erreichte die furchtbare Nachricht vom Tode ihres Mannes, als sie von einem Besuch der Gräfin Zeppelin nach Hause zurückkehrte. Kapitän Gluud wurde auf Wunsch seiner Gattin in seiner Heimatstadt Bremen beigesetzt.

Kapitän Gluud hinterläßt außer seiner Gattin noch ein sechsjähriges Töchterchen.

 

 

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